Resonanz


"Erde, Braunkohle und geheimnisvolle Fundstücke sind die Materialien, aus denen die Bilder der Michaele v. Dewitz geschaffen sind. Erde, die sie von ihren Reisen aus Afrika mitbringt, verbindet sie mit Braunkohle aus dem Tagebau Garzweiler. Das Material wird gemahlen und in besonderer Weise für den Auftrag auf die Leinwand vorbereitet.

Die Erde einer Region stellt eine Verbindung her zu den konkreten Lebensumständen der Menschen, die Braunkohle wiederum erinnert an Leben aus Zeiten, die sich unserer Vorstellung entziehen, somit auch an die Zeiten nach uns, gemahnt uns zur Bescheidenheit in unserem Selbstverständnis. Die Bilder spannen damit einen Bogen über die Zeiten, Räume und Kulturen.


Obgleich ihre Technik sich von der ihres akademischen Lehrers Prof. Karl Goetz, dem letzten lebenden Vertreter des Tachismus in Deutschland, unterscheidet, teilt Michaele v. Dewitz mit ihm das Moment der meditativen Konzentration in der Kunst. Ihre Bilder lassen Assoziationen von Erdschichten, von Erde und Feuer entstehen, zeigen in der Verbindung von Schwarz und Gold die optische wie metaphorische Tiefe des Materials. Sie drücken die Ehrfurcht vor dieser versunkenen Zeit, vor unserem Planeten mit seiner schier unendlichen Entwicklungsgeschichte aus, die uns einen vorsichtigen  und respektvollen Umgang mit der Welt, die wir vorfinden, nahe legt."


Galerie ATELIER KAUFMANN, Erlangen


"Michaele v. Dewitz beschreitet einen ungewöhnlichen, aber faszinierenden Weg. In ihren Arbeiten setzt sie sich sehr intensiv mit Erde in ihrer reinsten Form auseinander, die sie so auch verarbeitet. Auf vielen ihrer Reise, die sie quer durch die Welt führen, sammelt sie farbige Erde. Es werden nur die reinen Erdpigmente verwendet und keine anderen Farben zugefügt.


Mit farbigen Erden zu malen bedeutet für sie, Verbindung aufzunehmen zu einem der Urelemente der Zeit. Sie möchte die Erden unverfälscht in ihren zeitlosen, natürlichen Erscheinungsformen zeigen und nimmt Kontakt auf mit Prozessen des Werdens und Vergehens von Erdzeitaltern und Kontinenten: sie verdichtet, legt Erdschichten übereinander, sprengt, löst - auf der Suche nach der Kraft, von der alles ausgeht, dem gemeinsamen Urgrund.


Es entstehen elementare Arbeiten voller Kraft, in denen sich die Erdenergie entfaltet."


Sabine Prutscher

Galeristin